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Tagebuch eines werdenden Vaters
John Lewis, frisch gebackener Vater, erinnert sich an die Freuden und Tücken des Alltags mit seiner schwangeren Partnerin.

Worauf habe ich mich da eingelassen?

In den letzten Monaten der Schwangerschaft meiner Frau kam es immer wieder vor, dass mich Arbeitskollegen im Aufzug beiseite nahmen und Dinge sagten wie: "Und, genießt Du Deine letzten Tage?" Es klang, als hätte ich Krebs im Endstadium. Viele Leute betrachten das Kinderkriegen als den Todesstoß für jeglichen kreativen Ehrgeiz. Aber man muss all diese fernen Träume - die Karriere als Superstar-DJ! Der Bestseller-Roman! Das entscheidende Tor im Fußball-WM-Finale! - nur mal ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen.

Ich habe in Gedanken eine Liste mit den Aktivitäten aufgestellt, die ich noch nie gemacht hatte - und nun auch nie würde machen können. Gerätetauchen, Interrail-Reisen, Haie angeln, in einem gestohlenen Auto fahren, in die Oper gehen, die Nacht durchtanzen auf einer Techno-Party... Ich bemerkte schnell, dass sich alle diese Dinge völlig beknackt anhörten. Und plötzlich fand ich die Aussicht, meine Freizeit künftig mit der "Sesamstraße" und Lego-Kisten zu verbringen, recht reizvoll.

Außerdem hatte sich mein Sinn für Humor - einst mein ganzer Stolz - schon längst auf "Papa-Witze" reduziert: auf bescheuerte Wortspiele, das Erfinden blöder Songtexte und schlechter Witze - allesamt wie gemacht dafür, meine Kinder in den kommenden Jahren zu blamieren.

Ich habe das gleich ausprobiert, indem ich mich jeden Tag mit unserer "Kugel" unterhalten habe. Es hat mir tatsächlich Spaß gemacht. Auch furchtbar langweilige Dinge wirkten plötzlich interessant auf mich - Mülltrennung, Baumärkte, Rasen mähen, sogar das Herumwerkeln im Schuppen! So langsam machte ich mir Sorgen: Womöglich würde ich auch bald mein Hemd in die Unterhose stopfen und mit Socken Liebe machen.

Beunruhigende Zeiten

In den ersten paar Monaten der Schwangerschaft hielt sich bei uns beiden die Aufregung in Grenzen. Wie viele Männer brauchte ich eine Weile, um mich mit der Vorstellung, Vater zu werden, anzufreunden. Aber selbst den enthusiastischsten Vätern wird das Ganze am Anfang ziemlich surreal vorkommen. Und dadurch, dass der Bauch in den ersten Monaten nicht den Hauch einer Wölbung zeigte, kamen sogar meiner Partnerin Zweifel, ob sie überhaupt schwanger sei.

Dazu kommt die sehr reale Angst vor einer
Fehlgeburt. Wie viele andere Paare hatten wir bereits einen solchen Schwangerschafts-Schrecken hinter uns. Vor ein paar Monaten blieb bei meiner Partnerin Jenny die Periode aus, und der Schwangerschaftstest war positiv. Und dann, als wir uns endlich richtig auf das Baby freuten, bekam sie wieder ihre Tage. Diese Angst ließ während der zweiten (und erfolgreichen) Schwangerschaft erst mit der Ultraschall-Untersuchung in der 22. Woche nach, als uns der Radiologe versicherte, dass alles prima sei. Es war dennoch eine sehr surreale Erfahrung, da die Bilder auf dem Monitor für ein untrainiertes Auge doch wenig aussagekräftig sind.

"Wow! Sind das die Finger?"
"Nein, das sind die Beine."
"Oh. Aber das ist der Bauch, oder?
"Nein, das ist die Lunge."
"Oh. Ist das der Kopf?"
"Nein, das ist die linke Herzkammer."

Und so weiter.

Später in der Schwangerschaft geriet Jenny oft in Panik, wenn sie für
eine Weile keine Tritte im Bauch spürte. Manchmal konnte ich Bewegungen fühlen, die sie nicht wahrnahm, und konnte sie beruhigen. Andernfalls fuhr ich sie zum Arzt, damit sie den Herzschlag des Babys durch das Stethoskop hören konnte. Manche Bücher behaupten, man könne den Herzschlag des Babys auch durch eine Klorolle hören - also, das kann ich nicht bestätigen.

Familienfinanzen

Natürlich stellte uns die Schwangerschaft vor ein weiteres entscheidendes Problem: Geld. Wie sollten wir das alles bezahlen? Wie viel Elterngeld würden wir bekommen? Könnte ich es mir leisten, ebenfalls in Elternzeit zu gehen? Sollten wir uns ein größeres Haus kaufen? Wie viel Geld würde der kleine Scheißer insgesamt in den nächsten 20 Jahren aus uns herausquetschen?

Wir begannen, einen Finanzierungsplan zu machen, und dachten auch darüber nach, nur noch in Teilzeit zu arbeiten. Als wir jedoch die Preise für Krippen, Tagesmütter und Kindergärten herausfanden, strichen wir den Punkt wieder ganz schnell von der Liste.

Tatsächlich stellte sich heraus, dass unser Leben nun sehr viel billiger war als zuvor. Meine Frau gab von einem Tag auf den anderen das Rauchen auf, und das, obwohl sie trotz meiner Nörgelei jahrelang täglich eine Schachtel gequalmt hatte (sie hatte immer gedroht, nur dann aufzuhören, wenn ich sie schwängern würde - das war kein Witz). Wir tranken nun auch nicht mehr jeden Abend ein paar Flaschen Wein, verbrachten die Sonntage nicht mehr im Pub und gingen nicht mehr jeden Tag aus.

Und da ich ein schlechtes Gewissen bekam, wenn ich trank, während sie abstinent bleiben musste, blieben die Bierflaschen im Kühlschrank monatelang unberührt. In unserem Fall führte das am Ende eines jeden Monats zu einem überraschenden Geldsegen - schon erschreckend zu sehen, wie viel Geld wir über die Jahre zum Fenster hinausgeworfen hatten...

Und die Hochzeit, die wir schon grob geplant hatten - und vor deren Kosten es uns grauste - verwandelte sich plötzlich in einen preiswerten Nachmittag im lokalen Standesamt (zugegeben - die Busfahrt zum Rathaus entsprach nicht gerade der Vorstellung, die Jenny als kleines Mädchen von ihrer Hochzeit hatte). Der Punkt ist: Wir wollten immer verheiratet SEIN, das verheiratet WERDEN hingegen war uns ein bisschen peinlich.

Nachdem sich die allgemeine Verwirrung etwas gelegt hatte, richtete sich unsere Aufmerksamkeit auf unsere Wohnung. Ohne den Dunst von Bierflaschen und Zigarettenqualm merkten wir plötzlich, in was für einem Loch wir eigentlich wohnten. Wir begannen also, ziemlich viel aufzuräumen. Die armselige Küche, die wir schon seit unserem Einzug aufmöbeln wollten, wurde nun doch noch umgestaltet. Die Kacheln im Badezimmer wurden endlich in Ordnung gebracht. Schon das Wissen, Vater zu werden, weckte in mir Heimwerkertalente, die jahrelang im Verborgenen geschlummert hatten. Auf einmal konnte ich verputzen, streichen, Wände feuchtigkeitsbeständig machen, Löcher bohren und Regale zimmern.

Körper-Angelegenheiten

Sex war in den ersten Monaten überhaupt kein Problem. Trotz des dauernden Hormonbeschusses war Jennys Lust meist genauso ungezügelt wie immer. Schwierigkeiten bereitete uns nur unsere ständige (und unbegründete) Angst, dass wir beim Sex Druck auf den Bauch ausüben und dadurch dem Baby schaden könnten - eine Sorge, die gerne mal im ungünstigsten Moment auftrat.

In den letzten Monaten schienen beim Sex nur noch zwei verschiedene Stellungen möglich zu sein: Entweder ich war hinten oder sie oben. Auch das Kuscheln wurde schwieriger. Als sie
geschwollene Knöchel, wackelige Knie und Krampfadern bekam, begann sie, sich vorm Schlafengehen mit ungefähr einem Dutzend Kissen abzupolstern. Nach rund 35 Wochen musste ich ihr sogar helfen, Schuhe und Socken anzuziehen.

Probleme ganz anderer Art traten auf, als ihr Busen größer wurde:

"Sehen meine Brüste okay aus?"
"Ja, sie sehen toll aus."
"Aber du hast mir immer gesagt, dass du mehr auf kleine Brüste stehst."
"Nein, deine sehen immer toll aus."
"Aber gefallen sie dir denn besser, wenn sie groß sind?"
"Äh, nein. Ja. Was auch immer."

Dazu muss gesagt werden, dass man Brüste in der Schwangerschaft, egal, wie toll sie aussehen, sehr vorsichtig behandeln muss. Sie werden
unglaublich empfindlich.

Meine Partnerin reagierte sehr viel sensibler auf die Veränderung ihres Körpers als ich. Da ich sie jeden Tag sah, und sie sich nur schrittweise veränderte, war ich sozusagen immun gegen die Verwandlung - und wenn sie noch so extrem war.

Selbst als sie jammerte, dass sie groß wie ein Haus sei und den Bauch eines Sumo-Ringers habe, versuchte ich ihr stets zu versichern, dass sie großartig aussehe und immer noch wunderschön sei. Unter uns gesagt - Sie müssen nur mal die etwas extremeren Titel im obersten Regal Ihres Zeitschriftenhändlers betrachten, um zu entdecken, dass schwangere Frauen die merkwürdigsten Gelüste in Männern auslösen können....

Merkwürdige Träume

In den ersten paar Monaten der Schwangerschaft war Jenny die ganze Zeit völlig ausgelaugt. Wenn sie von der Arbeit nach Hause kam, schlang sie ihr Essen herunter und war um acht Uhr im Bett. Kochen, Waschen, Saubermachen - das alles blieb nun an mir hängen.

Da sie schon mit den Hühnern ins Bett ging, verbrachte ich notgedrungen zahllose Abende allein vorm Fernseher - bis ich feststellte, dass dies eigentlich eine gute Gelegenheit wäre, mich mit meinen Freunden zu treffen.

"Du kannst machen, was du willst", sagte Jenny hoheitsvoll. "Mir ist das völlig schnuppe. Ich gehe schlafen."

Träume wurden für uns beide komplex und surreal. Sie träumte immer wieder, sie würde eine CD gebären, die von den Hebammen dann zu einem Baby aufgepumpt würde. Eines Nachts weckte sie mich, um mir von einem Traum zu berichten, in dem sie den Umriss eines vakuumverpackten Kindes auf ihrem Bauch gesehen hatte.

Ich hatte währenddessen gruselige Vorahnungen über das Kinderhüten; Träume, die oft damit endeten, dass ich zutiefst entsetzt aufwachte.

Gedanken über das Essen

Die Morgenübelkeit (oder auch Nachmittagsübelkeit, wie in unserem Fall) verwandelt viele schwangere Frauen in fortgeschrittene Bulemikerinnen. Jenny konnte mitten in einer Mahlzeit auf die Toilette verschwinden, woraufhin ich eine geballte Ladung Husten- und Würgelaute vernahm, die ich höflich zu ignorieren versuchte. Minuten später tauchte sie dann wieder auf und bat mich fröhlich um den Rest meines Sandwiches.

In den ersten Monaten hatte sie einen Heißhunger auf fades Essen - ich habe noch nie in meinem Leben so viel Kartoffelbrei, Fischstäbchen und Erbsen gekocht. Beunruhigend fand ich auch die Mengen, die sie plötzlich essen konnte.

Die wichtigste Regel einer jeden
Beziehung ist natürlich, dass ein Mann niemals eine abfällige Bemerkung über das Gewicht seiner Partnerin verlieren darf. Als mir gelegentlich Kommentare herausrutschten wie "Mein Gott, du isst aber verdammt viele Pommes, du dicke Kuh", kam das überhaupt nicht gut an.

Merken Sie sich also: Die Schwangerschaft schützt Ihre Partnerin vor jeglicher Kritik. Sie kann nichts falsch machen, und wenn sie ein dickes Steak mit Pommes und Erbsenbrei sowie drei Scheiben Brot mit Butter und Majonäse essen will, dann ist das ihr gutes Recht. Also halten Sie die Klappe.

Neben ihrem Heißhunger war sie auch besessen von speziellen Gerüchen und entwickelte eine gerade zu erotische Gier nach dem Duft des "Microban"-Geschirrspülmittels von Sainsbury. Das war praktisch. Es war das erste Mal, dass sie freiwillig den Abwasch gemacht hat.

Stimmungsschwankungen

Man hat mich gewarnt: All das zusätzliche Östrogen, das sich im Blut meiner Partnerin tummelte, werde dafür sorgen, dass sie sich von einer Minute auf die andere von Mutter Teresa in Charles Manson verwandeln würde. Und wieder zurück.

Tatsächlich wurde meine abgebrühtes, schlagfertiges und scharfzüngiges Weib durch die Schwangerschaft zu einer weinerlichen, sentimentalen Närrin, die schon ein Spendenaufruf im Fernsehen oder eine Folge der "Simpsons" zu Tränen rühren konnte. Düstere Kinderbücher, Bilder von Föten und sogar David Bowies Song "Kooks" brachten sie ebenso zum Weinen wie meine Frage, ob sie denn nicht mal was anderes als dieses schlabberige Trägershirt tragen wolle.

Weiterbildung

Da ich nicht wie irgend so ein Rabenvater aussehen wollte, legte ich großen Wert darauf, einmal in der Woche früher aus dem Büro zu verschwinden, um rechtzeitig beim Geburtsvorbereitungskurs zu sein.

Dort saß ich dann mit anderen Männern im Schneidersitz, und wir zuckten einträchtig zusammen, als die Hebamme uns den
Dammriss erklärte, und machten entsetzte Gesichter, als wir die brutalen Details einer Epiduralanästhesie erfuhren.

Ich fand es sehr hilfreich, dass ich so viele Fragen stellen konnte. Denn in Büchern finden Sie nichts über die Gegebenheiten an Ihrem Wohnort - welche
Schmerzmittel sind in den Krankenhäusern der Umgebung üblich, wo und wie kann ich eine Wassergeburt oder eine Hausgeburt machen, welche zusätzlichen Kurse werden angeboten? Passen Sie gut auf, wenn die Atmungstechnik während der Wehen erklärt wird - hier können Sie sich tatsächlich während der Geburt nützlich machen.

Die Fahrt zum Spital

Viele werdende Väter sind ganz besessen von der Idee, ihre Frau ins Krankenhaus zu fahren, wenn es so weit ist. Das ist ihr großer Moment, ihr kurzer Auftritt in diesem Drama, und so verbringen sie Wochen damit, die kürzeste Route auszuarbeiten, alle möglichen Stau-Umgehungen und Blitzanlagen herauszufinden und mit Kennerblick die am nächsten gelegenen Parkplätze auszumachen.

Auch ich habe all das getan, bis mir einfiel, dass wir gar kein Auto haben.

Als Jennys Fruchtblase platzte, haben wir ein Taxi zum Krankenhaus genommen. Meine Frau hockte auf einem Handtuch und einer Plastikplane, und unser Geburtsball war im Kofferraum verstaut. Ich bin froh, dass wir im Taxi fuhren. So geriet ich nicht wie andere nervöse Väter in Gefahr, während der Wehen die Hebammen wegen eines Strafzettels anzubrüllen und alle 15 Minuten hinauszurennen, um das Auto umzuparken. Denn was die Frauen in den Wehen wirklich brauchen, ist eine Person, die die Funktion eines Anwalts einnimmt: Jemanden, der die Hebammen alarmiert, und den sie durch die zusammengepressten Zähne beschimpfen können, denn schließlich sei das ja "alles deine Schuld, du verdammter Mistkerl!".

Dies ist also einer der wenigen Momente in der Schwangerschaft, in dem Sie sich nützlich machen können. Also versauen Sie es nicht, indem Sie sich aufführen wie Rambo.

Die Geburt

Es war zwei Uhr morgens, als mich Jenny weckte und mir sagte, dass ihre Fruchtblase geplatzt sei. Es war eine Woche vor dem Stichtag. Theoretisch war ich auf diese Situation vorbereitet, dennoch war das Einzige, woran ich in dem Moment dachte, der Berg Arbeit, der am nächsten Tag im Büro auf mich wartete. Doch dafür war nun keine Zeit. Als unser Taxi durch dunkle Seitenstraßen zum Krankenhaus fuhr, wurde mir endlich bewusst, dass ich Vater werden würde.

Als nächstes kam das Warten. In unserem Fall lagen 36 Stunden zwischen dem Platzen der Fruchtblase und dem Einsetzen der Wehen. 36 Stunden, die ich damit verbrachte, durchs Krankenhaus zu tigern, auf Geburtsbällen zu sitzen und Sandwiches als Ersatz für das ekelhafte Krankenhausessen zu besorgen.

Dann setzten die Wehen ein. Zwischen den Wehen war Jenny überraschend ruhig und höflich, doch dann hörte ich ein Heulen, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Selbst ultra-männliche Alpha-Tier-Machos sind an diesem Punkt schon in Ohnmacht gefallen, und man kann verstehen, warum die Väter früher von der Geburt ausgeschlossen wurden.

Doch das Schlimmste ist: Du kannst kaum helfen

Instinktiv will man seine Partnerin knuddeln und sie beschützen. Man will die Schmerzen verschwinden lassen, aber das tun sie natürlich nicht. Sie sind furchtbar. Und das Letzte, was Ihre Frau brauchen kann, ist ein Mann, der ununterbrochen blubbert: "Mach Dir keine Sorgen Liebling, alles wird gut."

Ihre Rolle ist die eines Anwalts. Sie müssen die überarbeiteten Hebammen und Ärzte davon überzeugen, dass die Wehen Ihrer Partnerin wirklich sehr weh tun, dass ihr Muttermund anfängt, sich zu weiten, dass ihre Frau sich nach wie vor an ihren
Geburtsplan halten will, und dass sie, nein danke, immer noch keine Epiduralanästhesie haben will.

Die Wehen sind wie Boxen ohne Boxhandschuhe - ein endloser Kampf begleitet von Lärm, Blut, Scheiße und Körperflüssigkeiten. Und ja, es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Rissen kommt.

Ich übernahm die Funktion einer Hilfshebamme, während meine Frau angewiesen wurde, immer unmöglichere
Geburtspositionen einzunehmen ("Gehen Sie auf alle Viere", "Legen Sie sich auf den Rücken", "Nehmen Sie eine S-Position ein", "Benutzen Sie diese Steigbügel" etc.).

Später ließen mich die Hebammen eines der Beine meiner Frau in einem bizarrem Winkel in die Höhe halten, wobei ich versuchte, nicht auf das Gemetzel zwischen ihren Beinen zu schauen. Jenny sagte mir später, dass ich am besten funktioniert habe, als ich wie ein großes, beschützendes, stabiles Kissen hinter ihr stand.

Nachdem ich den längsten Schrei meines Lebens gehört hatte, flutschte es schließlich heraus. Ich nahm unser
blutverschmiertes Baby in beide Hände. Der Kopf wackelte hin und her, das Gesicht war pflaumenfarben, der Rücken pelzig und die Ohren erschreckend haarig. Die Frucht meiner Lenden.

"Es ist ein Mädchen!", rief ich aufgeregt

Das war eine Erleichterung. Unsere Jungennamen waren allesamt bescheuert, den Mädchennamen jedoch mochten wir beide: Lilah. Meine Frau vergaß augenblicklich die entsetzlichen Schmerzen, die sie vor ein paar Sekunden noch gequält hatten.

"Hallo Kitty", flötete sie, als sie Lilah in die Arme nahm. Kitty nannte sie normalerweise Katzen. Noch Tage danach dachten die Hebammen, das Baby würde Kitty heißen. Oder Püppchen. Oder Zuckerschnute, oder Babu, oder Biddu, oder Dickerchen, oder Hühnchen. Wer weiß, vielleicht behalten wir einen dieser Namen für Baby Nr. 2.



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Susan und Micha  
  Emelie- Sophie wurde am 18.04.2013 um 9:51Uhr geboren  
 
  Anna-Marie wurde am 16.08.2014 um 07:41Uhr
geboren
 
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